Bericht von der Jahreshauptversammlung 2022

von Heiner Weidler

Nachdem die Jahreshauptversammlung coronabedingt zweimal außerplanmäßig im Herbst stattgefunden hatte, wurde sie diesmal wieder auf den angestammten Märztermin verlegt – also zeitnäher zum vorangegangenen Berichtsjahr. So konnte am 25. März unser 1. Vorstandsvorsitzender Ralf Klieber im Saal des SCU-Sportheims 45 Vereinsmitglieder begrüßen. Auf der Tagesordnung standen neben den Berichten von Vorstand, Ausschüssen und Abteilungsleitern diesmal auch Neuwahlen.
Begrüßung der anwesenden Mitglieder durch Vorstandsvorsitzenden Ralf Klieber
Der Versammlung wohnte auch Bürgermeister Frederic Ruth bei, der im Anschluss an die Begrüßung die verschiedenen Projekte und die finanzielle Situation der Gemeinde umriss und dem Verein weiterhin Unterstützung und Förderung seiner Anliegen zusagte.
Heinz Friedrich (3. Vorsitzender und Sprecher des Bauausschusses) erläuterte anschließend die geplanten Bauvorhaben, insbesondere das organisatorische und rechtliche Umfeld zum Bau eines Brunnens, der vorwiegend zur Bewässerung der drei Fußballplätze dienen soll. Zur Sprache kam dabei auch, ob die Tennisplätze ebenfalls auf das Brunnenwasser zurückgreifen könnten. Aufgrund der eingeschränkten Entnehmbarkeit des Brunnenwassers (maximal 4500 Kubikmeter) müssen diese aber weiterhin größtenteils mit teurem Trinkwasser bewässert werden.

Vereinssport auch 2021 stark von Corona-Beschränkungen betroffen
Während im Sommer unter strikter Einhaltung von Hygienekonzepten auch der Hallensport und -Trainingsbetrieb unter 2G-Regeln allmählich wieder anlief und auch die offizielle Meisterschaftssaison in den meisten Sparten wieder gestartet wurde, brachte die Einführung von 2Gplus im November insbesondere das Jugendtraining bis Ende des Jahres völlig zum Erliegen. Auch der Meisterschaftsbetrieb bei den Hallensportarten wurde unterbrochen. Trotzdem steigerten sich die Mitgliederzahlen Ende 2021 mit 1431 gegenüber dem Vorjahreswert leicht – vor allem Tennis hatte regen Zulauf, während die Schwimmabteilung weitere Mitglieder einbüßte.
In den Berichten der Abteilungsleitungen zeigte sich dann, dass die einzelnen Sparten aus sportlicher Sicht generell sehr unterschiedlich betroffen waren.
Vor allem auf das Tennis wirkten sich die Einschränkungen kaum aus. Die Sommersaison 2021 konnte problemlos mit zehn Mannschaften durchgespielt werden. In die Wintersaison 2021/22 ging es mit sieben Mannschaften – neu dabei eine Herren 50. Aus dem Tennis-Vorstand ausgeschieden sind Swantje und Lutz Amer, die an der Weiterentwicklung der Abteilung in den letzten Jahren großen Anteil hatten.
Auch beim Fußball als Außensportart kehrte im Sommer fast so etwas wie Normalität ein, zumindest bei den Aktiven. So machten im August über 70 Kinder und Jugendliche beim Fußballcamp mit, mussten aber auf ihre Eltern als Zuschauer verzichten. Insgesamt zwölf Mannschaften, die sämtlich von Ehrenamtlichen trainiert werden, schickte der Verein für die neue Saison 2021/22 ins Rennen. Von größeren Restriktionen betroffen waren vor allem die Zuschauer, denen selbst in der Kreisklasse nur mit 2G plus Maske Zutritt gestattet wurde.
Bei den Hallensportarten ist insbesondere Badminton gut durch die Krise gekommen. Viele Anreize sorgten hier dafür, dass in der Uttenreuther Halle und in der zusätzlich zur Verfügung stehenden Spardorfer Halle fleißig trainiert wurde. Für das Jugendtraining konnten vier Jugendliche gewonnen wurden. In die Saison 2021/22 starteten zwei Erwachsenen-Teams, eine Jugend- und eine Schülermannschaft.
Auch im Tischtennis konnte man im Spätsommer 2021 fast schon von Normalbetrieb beim Training sprechen. Dank eines Lehrgangs zweier Jugendlicher konnten diese das Jugendtraining übernehmen und die Abteilung so etliche Kinder neu für den TT-Sport gewinnen. Für die Meisterschaftssaison konnte die Abteilung fünf Herren- und ein Damenteam ins Rennen schicken. Aufgrund der vom Bayerischen TT-Verband beschlossenen Umstellung von 6er- auf Vierer-Mannschaften und der damit verbundenen Anmeldung weiterer Herrenmannschaften droht hier demnächst aber ein Hallenkapazitätsmangel.
Beim Schach mussten sämtliche Präsenz-Spiele abgesagt werden, da am Brett der geforderte Sicherheitsabstand nicht einhaltbar war. Einen großen Erfolg erzielte die Abteilung beim Fernschach, wo sie Deutscher Vizemeister wurde und nun in der Schach Champions League mitmischen darf.
Stark eingeschränkt war auch das Kegeln, da die Kegelbahn an 220 Tagen gesperrt war. Durch Vermietung der Bahn an den restlichen Tagen konnte hier trotzdem ein finanzieller Überschuss von fast 2500 Euro erzielt werden, der dem Gesamtverein zugutekommt. In „normalen“ Zeiten beträgt dieser Wert aber mehr als das Dreifache.

Katastrophale Auswirkungen auf den Schwimmsport
Bei weitem am härtesten getroffen haben die Corona-Einschränkungen unsere Abteilung Schwimmen. Da das Neu-Erlernen und Verbessern von Schwimm-techniken nur im Wasser selbst möglich ist, verzeichnete Schwimmen den größten Aderlass unter allen Abteilungen: Die Mitgliederzahl halbierte sich in den letzten zwei Jahren von ca. 400 auf 200 Mitglieder, darunter auch einige Trainer.
Als Folge kann die Abteilung deshalb nach dem Ende der Einschränkungen auch nicht sofort auf dem alten Niveau weitermachen können, sondern es müssen z.B. erst wieder neue Trainer und im Jugendbereich neue Rettungsschwimmer ausgebildet werden.
Diese prekäre Situation wird inzwischen noch einmal erheblich verschärft, da sich die Sanierung des Spardorfer Hallenbads weiter verzögert hat. Das als Ausweichbad benutzte Unibad ist zum Schwimmenlernen für Kinder gänzlich ungeeignet: Es ist zu kalt und die Ränder sind zu hoch. Weiterhin werden die Mieten für Schwimmbahnen in den eh schon übervollen Bädern drastisch erhöht – beim Spardorfer Bad fällt z.B. das Zigfache der bisherigen Kosten an. Behördliche Unterstützung ist bisher Fehlanzeige; ein schriftliches Hilfeersuchen beim Landratsamt blieb unbeantwortet.
Das Desaster dieser beschämenden Nichtunterstützung zeigt sich auch an den ersten neu eingetretenen Kindern in der Abteilung, die allesamt schlechte Schwimmer sind. In der Versammlung bestand Einigkeit darüber, dass Abhilfe aus dieser Misere als dringende gesellschaftliche Aufgabe anzusehen sei und die politisch Verantwortlichen dementsprechend in der Pflicht seien.

Einstimmige Entlastung des Vorstands
Schatzmeister Alexander Appel gab einen Einblick in die Finanzdaten des Jahres 2020. In Summe ergab sich aus den Einnahmen und Ausgaben in den finanztechnischen Sektoren (ideeller Bereich, Vermögensverwaltung, Zweckbetrieb, wirtschaftlicher Geschäftsbetrieb) ein positiver Gesamtabschluss.
Kassenrevisor Dr. Manfred Scherzer zeigte sich rundum zufrieden mit der Kassenführung. Er lobte die professionelle Vorgehensweise aller beteiligten ehrenamtlichen Mitglieder und beantragte die Entlastung des Kassiers und der Gesamtvorstandschaft. Diese wurde von den anwesenden Mitgliedern einstimmig beschlossen.

Neuwahlen per Akklamation
Bereits im Vorfeld hatte sich die gesamte Vorstandschaft bereit erklärt, ihr jeweiliges Amt weiter auszuführen, ebenso die Ausschüsse und deren Mitglieder. Per Akklamation führte Wahlvorstand Karl Köhler (s. Bild) die Neuwahl durch; d.h., er bat die 45 wahlberechtigten Mitglieder zu jedem Amt um Alternativ-Vorschläge und ließ dann per Handaufheben abstimmen. Ergebnis: Alle bisherigen Amtsträger wurden einstimmig bestätigt, Gegenkandidaten waren nicht vorgeschlagen worden.
SCU-Neuwahlen mit Wahlvorstand Karl Köhler

Verschiedenes und Ausblick
– Ukrainische Flüchtlinge, die in einem Sportverein mittrainieren möchten, sind von vornherein unfallversichert. Die Formalitäten eines Passwechsels, falls ein Einsatz im Meisterschaftsbetrieb erfolgen soll, müssen auf politischer Ebene noch endgültig geklärt werden.
– Die Umrüstung unserer Flutlichtanlage ist abgeschlossen. Unser Sportplatz wird mit energieeffizienten LED-Flutlichtern bestrahlt. Bei Bedarf kann jetzt auch nur ein Teil des Platzes beleuchtet werden und so der Energiebedarf effizient an den jeweiligen sportlichen Bedarf angepasst werden.
– 2023 feiert der SCU sein 100-jähriges Bestehen. Der Festkommerz findet am Samstag, dem 25. Februar statt. Ende Juli soll dann ein Vereinsfest nach dem Motto „Spiel & Spaß“ folgen. Weiterhin ist geplant, blaue Tafeln an den ursprünglichen SCU-Sportstätten anzubringen, z.B an der ersten Kegelbahn gegenüber der Indianerschlucht.

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